Per cantare

Per flauto dolce

Per flauto traverso

Per-cussione

Folk and Jazz

Blockflötenorchester

AusgabenKomponistenNeue NotenBestellenÜber GirolamoKontaktHome

G 11.003 CoverJohann Christoph Pepusch (1667–1752)
Menaloas

Kantate für Sopran, Altblockflöte und Basso continuo
Herausgegeben von Franz Müller-Busch
Generalbassaussetzung von Eckhart Kuper

Girolamo G 11.003, Partitur und 3 Stimmen, € 18,00
ISMN 979-0-50084-003-9

Beispielseite

G 11.002 G 11.004

 

 

 

 

Vorwort

Vorliegende Ausgabe basiert auf dem etwa 1720 bei Walsh in London erschienenen Druck mit dem Titel

Six / English Cantatas / ... / Compos’d by / J.C.Pepusch / Book ye Second

Von den sechs Kantaten dieses Bandes sind vier für die Besetzung Sopran, Altblockflöte und B.c. bestimmt. Die Verwendung der Altblockflöte dürfte einerseits ihre Ursache haben in der generellen Beliebtheit dieses Instrumentes in England zur damaligen Zeit, andererseits aber auch in der Tatsache, dass James Duke of Chandos, dem dieser Band gewidmet ist, selbst Blockflöte spielte. Der Kantate Menaloas liegt der Text eines gewissen Mr. Gee (G.?) zugrunde.

Eindeutige Schreibfehler der Vorlage wurden stillschweigend korrigiert und die Akzidentiensetzung den heutigen Gepflogenheiten angepaßt. Die originale Bezifferung wurde ebenso wie die Balkung der Achtel- und Sechzehntelnoten beibehalten. Die wenigen Zusätze des Herausgebers sind kenntlich gemacht. Die Rezitative sind rhythmisch frei vorzutragen.

Johann Christoph Pepusch wurde 1667 in Berlin geboren und starb 1752 in London. Eine erste Ausbildung erhielt er in Deutschland und eine Anstellung am preussischen Hofe schon mit 14 Jahren. Dort mußte er später die Exekution eines Offiziers ohne Gerichtsverhandlung miterleben, einen willkürlichen Akt, aufgrund dessen sich der etwa 30jährige auf die Suche nach einem Land machte, dessen Staatswesen auf besseren Prinzipien gegründet war. 1704 erreichte er seine künftige Heimat England, wo er zuerst als Bratschist, schon bald jedoch als Komponist, Musikdirektor, Theorielehrer und Organist bekannt wurde. 1713 erhielt er in Oxford den Titel des Doctor of Music. Schon im Jahre 1710 gründete er in London die Academy of Ancient Music, die sich der Aufführung und Erforschung der Musik vergangener Zeiten bis hin zur griechisch-römischen Antike widmete. Berühmt wurde Pepusch durch seine Beteiligung an einigen Stücken der Beggars Opera. Seine produktivste Zeit waren die Jahre von 1710 bis 1730, aus denen uns eine relativ große Zahl an Kompositionen vor allem in gedruckter Form erhalten geblieben ist. Die letzten 20 Jahre seines Lebens widmete er sich verstärkt den Forschungen auf dem Gebiet der Alten Musik und dem Sammeln alter Bücher und Musikhandschriften.

Calw, im November 1993/95, Franz Müller-Busch

 

Recitativo:
Menaloas, once the gayest Swain
on all Arcadias happy plain,
grown wise by cares
and many years,
Thus to young Thyrsis sung,
but sung in vain.

Aria:
Beware my Thyrsis how you prove
the soft deluding ways of love.
Fly, fly the artful smiling fair.
Kind they’l seem and then deceive you,
then to Cruel anguish leave you
sharp repentance and dispair.

Recitativo:
Soon alass, the heedless youth
forgot the long experienc’d truth.
Soon he fell a Sacrifice
to cruel Ernelindas eyes
who thus insults her trembling prize.

Aria:
Ah, simple Boy, your boasted sence
from mighty Love is no defence.
The wisest heart resists in vain
soft Beauties ever Conqu’ring Chain.

 

Rezitativ:
Menaloas, einst der lebenslustigste Schäfer
in ganz Arkadiens glücklichen Gefilden,
klug geworden durch Achtsamkeit
und viele Jahre,
sang also zum jungen Thyrsis,
jedoch – er sang vergeblich.

Arie:
Hüte dich, mein Thyrsis, die sanft
verführenden Arten der Liebe zu erproben.
Entfliehe den verschmitzt lächelnden Schönen.
Freundlich scheinen sie und betrügen dich doch,
und zur grausamen Pein überlassen sie dir
dann bittere Reue und Verzweiflung.

Rezitativ:
Doch ach!, die leichtsinnige Jugend
vergaß die oft erfahrene Wahrheit.
Schnell wurde er ein Opfer
der grausamen Ernelinda,
die so ihre zitternde Beute beschimpfte.

Arie:
Ach, einfältiger Junge, dein gerühmter Verstand
ist kein Schutz vor der mächtigen Liebe.
Der klügste Mensch widersteht vergeblich
den unüberwindlichen Ketten der sanften Schönheit.

Übersetzung: F. Müller-Busch

 

nach oben